MBEON
Migrationsberatung immer und überall
Seit April 2018 bietet die Messenger-App „mbeon“ mobile Migrationsberatung per Smartphone. Das neue Angebot erleichtert den Zugang zur Beratung über einen besonders beliebten und niedrigschwelligen Kanal.
Das Projekt „MBE online - mbeon“ schafft zwei zusätzliche Kommunikationskanäle: Auf der Informationsplattform mbeon.de können sich Ratsuchende online informieren. Sie haben außerdem erstmals die Möglichkeit, per Chat oder Sprachnachricht mit Beraterinnen und Beratern direkt zu kommunizieren sowie auch Dateien zu versenden. Die Smartphone-App mbeon funktioniert wie jeder andere Messenger-Dienst: Wer sich die App auf sein Smartphone herunterlädt und sich mit einer Mailadresse anmeldet, kann sofort und anonym seine Fragen stellen. Dabei stehen ihm sämtliche am Programm beteiligten Berater:innen zur Verfügung – allesamt Profis aus der Migrationsberatung, die diverse Mutter- und eine Reihe Fremdsprachen beherrschen und deren Kompetenzen in ihrem Profil ersichtlich sind. Meist sind mehrere Berater:innen gleichzeitig online, der:die Ratsuchende hat die Wahl.
Neuland für die Sozialarbeit
Mit dem mbeon-Dienst hat die beratende Sozialarbeit Neuland betreten. Und das aus gutem Grund, denn die anonyme Beratung hat viele Vorteile: So können auch Menschen erreicht werden, die Fragen zu heiklen Themen haben. Die Just-in-time-Beratung ohne Wartezeiten – eine Antwort erfolgt garantiert innerhalb von 48 Stunden –, ohne Anfahrtswege und Hemmschwelle ermöglicht den beratenden Sozialdiensten Zugang zu prekären Situationen, den sie sonst nur durch eine engmaschige Flex-Betreuung hätten – die naturgemäß weitaus weniger Klient:innen erreichen kann. Darüber hinaus erhalten durch mbeon auch Menschen aus dem ländlichen Raum ohne akzeptablen Zugang zu einer Beratungsstelle nun regelmäßige Informationen. Auch Frauen, Kinder und Jugendliche, die nicht selbstständig den Weg zur herkömmlichen „Offline-Beratung“ finden, bekommen hier die Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen und ihren Kummer loszuwerden. Denn die Erfahrung aus der persönlichen Beratung und die Statistiken zeigen, dass die Mehrheit der Ratsuchenden männliche Erwachsene sind. Mit mbeon kann man auch Dokumente fotografieren und versenden – konform mit den neuesten Datenschutzbestimmungen. Damit gibt es endlich auch einen datensicheren Ersatz für WhatsApp, was bisher oft als Notlösung dienen musste.
Erste Evaluation zeigt Entwicklungspotenzial
Nach Abschluss einer Pilotphase wird mbeon heute bundesweit angeboten. Unter dem gemeinsamen Dach des Projekts bilden Migrationsberater:innen aus den MBE-Beratungsstellen der Verbände Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband (DPWV), Zentralwohfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) und Bund der Vertriebenen (BdV) ein Team aus 330 Beratenden mit 25 verschiedenen Sprachen (Stand: Dezember 2020). Mehr Werbung sowie auch Schulungen für mbeon-Fachkräfte zum Thema Onlineberatung sollen dazu beitragen, den Nutzungsgrad noch weiter zu erhöhen. Das Projekt mbeon wird gefördert durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und finanziert vom Bundesministerium des Innern (BMI). Umgesetzt wird es vom Roten Kreuz als Projektkoordinator zusammen mit den oben genannten Wohlfahrtsverbänden.
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