Shukar Rom
Aufsuchende, mobile Sozialarbeit für zugewanderte Familien aus Südosteuropa
Shukar Rom ist ein Angebot der „Frühen Hilfen“. Im Fokus stehen hierbei Familien aus der Community der Sinti:zze und Rom:nja in Bochum mit Kindern unter drei beziehungsweise unter sechs Jahren.
Bürger:innen aus Südosteuropa, allen voran aus der Community der Sinti:zze und Rom:nja, sind in vielen Städten des Ruhrgebiets von diversen strukturellen Herausforderungen betroffen. Viele dieser Bürger:innen sind in sogenannten „Problemimmobilien“ untergebracht, was ihre allgemeine Situation zusätzlich erschwert. Der Zugang zu Hilfemaßnahmen ist für die Familien oft erschwert, da sie aufgrund ihrer besonderen Lage oftmals keine Kenntnis von ihnen haben.
Hier ist eine aufsuchende Arbeit für diejenigen sinnvoll ist, die eine Hilfe für ihr Familiensystem benötigen. Das Projekt Shukar Rom von PLANB Ruhr e. V. setzt hier ein. Als mobile, aufsuchende Hilfe geht sie in proaktiv in die Familien, um dort die notwendige Unterstützung zu leisten.
Bausteine von Shukar Rom
- muttersprachlicher Zugang von Beginn an (z. B. in den Sprachen Romanes, Rumänisch, Bulgarisch)
- niederschwellige Angebote und Einzelmaßnahmen
- kultursensibler Ansatz
- bedarfs- und interessensorientierte Angebotsstruktur
- Flexibilität und Mobilität für einen erfolgreichen Zugang und eine passgenaue Unterstützung
- Vernetzung mit alters- und fachspezifischen Beratungs- und Bildungseinrichtungen, im Sozialraum und darüber hinaus
- Zusammenarbeit mit Sozial-, Wohnungs- und Ordnungsbehörden
Einzelleistungen
- Information und Beratung zu allen relevanten Lebensfeldern (z. B. Wohnen, Bankwesen, Versicherungen, Ordnungsangelegenheiten, Schulsystem, Hausmittel/Hausapotheke, Verhütung, Mobilität/Verkehr, Umgang mit Behörden, Vertragswesen etc.)
- Ansprache und (Orientierungs-) Beratung in Hinblick auf die Inanspruchnahme von Hilfeleistungen vor Ort
- Hilfe, Vermittlung und Unterstützung bei der Suche nach besseren Wohn- und Beschäftigungsmögichkeiten
- präventive Beratung und Orientierungshilfen
- Mediation / Konfliktmanagement in den Sozialräumen/Quartieren
- Unterstützung bei geschlechtsspezifischen Problemlagen und Förderbedarfen in Zusammenarbeit mit relevanten Institutionen der Stadt
- Initiierung und Organisation von sozialräumlichen Kultur- und Begegnungsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern
- Öffentlichkeitsarbeit
Förderung und Stärkung von Kompetenzen
- Klärung und Vermittlung zwischen Schule und Familie im Einzelfallt
- Beratung und Information zur Hygiene- und Gesundheitsprävention
- Gesprächskreis für (werdende) Mütter, um niederschwellig relevante Themen gemeinsam aufzuarbeiten, wie etwa die Entwicklung und Bedürfnisse des Kindes, die Bedeutung des Spielens und der Bewegung, Spiel- und Bewegungsräume für das Kind, Gesundheits- und Hygienebildung, Ernährung etc.
- Muttersprachliche, bzw. muttersprachlich begleitete Einzel- und Gruppenberatung, bzw. Informationen zur Elternbildung, zur Vermittlung und Darstellung des frühkindlichen Bildungssystems und dessen Institutionen in Bochum bzw. im Stadtteil sowie zum Schulsystem in Deutschland, zur Phase der Einschulung, Kontaktherstellung zu den relevanten Institutionen
- Heranführung und Begleitung von Eltern und Kindern bis zu 6 Jahren zu den Angeboten der frühen Bildung und der sozialen Betreuung, wie z.B. Kitaplätzen, Krabbelgruppen, Spielgruppen sowie Sport- und Musikangebote von Vereinen
- Initiierung von kleineren spezifischen Stadtteilprojekten für die Zielgruppe, zur Stärkung der Informations-, Beratungs- und Bildungsangeboten, insbesondere im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms „Soziale Stadt“
- Organisation, Initiierung von -soweit möglich im direkten Sozialraum- niedrigschwelligen Angebote wie beispielsweise Alphabetisierungs- und Deutschkurse, Nähkruse, Treffpunkte für Frauen und Mütter, Schulische Hilfen für Kinder