Zertifikatskurs
Religiös begründeter politischer Extremismus
im Kontext Islam
mODULE:
- SOS-Modul Nahostkonflikt
- Islamistische Tendenzen und Radikalisierungsprozesse in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
- Sexualität und sexuelle Identität in muslimisch gelesenen Kontexten, z. B. Queerfeindlichkeit, Transsexualität (optional)
- Gewalt und herausfordernde Männlichkeit in muslimisch gelesenen Kontexten, z. B. patriarchale Strukturen, Verhaltensweisen und Sexismus (optional)
- Medien und Islam, z. B. soziale Medien und ihr Einfluss auf Sozialisation und Identität von jungen Menschen (optional)
Modul 1: SOS-Modul Nahostkonflikt für Pädagog:innen
Das Fortbildungsmodul SOS-Modul: Nahkostkonflikt setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen, die inhaltlich den relevanten Themenbereich zur Problematik um den aktuell wieder stärker eskalierenden Nahostkonflikt zwischen Israel und Palästina betreffen. Hier soll für die Akteure im Feld das benötigte Basiswissen zur Verfügung gestellt werden, das vielerorts fehlt, und darüber hinaus Handlungsempfehlungen anhand praktikabler Konzepte vermittelt werden.
Entlang folgender Orientierungsfragen wird eine grundlegende Einführung in die Thematik ermöglicht:
- Wie ist der Konflikt historisch gesehen entstanden?
- Welche Zusammenhänge gibt es zwischen Antisemitismus und anti-muslimischen Rassismus?
- Welche Rolle spielen Medien und die Berichterstattung in Hinblick auf Meinungsbilder und Stimmungen in der Öffentlichkeit?
- Wie kommuniziere ich meine Haltung in Stresssituationen?
Modul 2: Islamistische Tendenzen und Radikalisierungsprozesse in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Die Fortbildung richtet sich an Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit im Umgang mit islamistischen Tendenzen und Radikalisierungsprozessen und liefert neben dem nötigen Hintergrundwissen Anhaltspunkte in Richtung eines Handlungsleitfadens. Die Inhalte können auch im schulischen Kontext zur Anwendung kommen.
Entlang folgender Orientierungsfragen wird eine grundlegende Einführung in die Thematik ermöglicht:
- Was ist religiös begründeter politischer Extremismus?
- Was ist der Unterschied zwischen politischem Islam, Islamismus, Salafismus, Fundamentalismus und Dschihadismus?
- Was bedeutet dies für meine Klientel/Zielgruppe?
- Welchen Einfluss haben soziale Medien auf Radikalisierungsprozesse?
- Wie identifiziere ich Handlungsbedarfe?
- Wo finde ich im Zweifelsfall Hilfe und Unterstützung?
Modul 3: Sexualität und sexuelle Identität in muslimisch gelesenen Kontexten, zum Beispiel Queerfeindlichkeit, Transsexualität
Gesamtgesellschaftlich stellen sich im Kontext der Genderdebatte viele Fragen zur Bedeutung von Sexualität, sexueller Identität und sexueller Orientierung. Dieser öffentliche Diskurs umfasst viele Bereiche der Gesellschaft und somit auch migrantisch gelesene Milieus. Oft werden Konflikte in diesem Zusammenhang unterkomplex lediglich auf migrationsbezogene Phänomene zurückgeführt, wie zum Beispiel Religion oder Herkunft. Die Fortbildung liefert hierzu das nötige Basiswissen, um eine sachlich differenzierte und wertschätzende Kommunikation zu ermöglichen.
Entlang folgender Orientierungsfragen wird eine grundlegende Einführung in die Thematik ermöglicht:
- Wann spricht man von sexueller Identität und wann von sexueller Orientierung?
- Welche Rolle spielt das Thema Religion im Zusammenhang mit dem Thema Sexualität?
- Warum wird Sexualität in muslimisch gelesenen Kontexten problematisiert?
- Welche Hilfsangebote existieren im Kontext von Queerfeindlichkeit in muslimisch gelesenen Communities?
Modul 4: Gewalt und herausfordernde Männlichkeit in muslimisch gelesenen Kontexten, zum Beispiel patriarchale Strukturen, Verhaltensweisen und Sexismus
Viele Gewaltdelikte werden von männlichen Personen begangenen. Dies gilt insbesondere für Gewaltdelikte, welche sich gegen Frauen und Mädchen richten. Dieses grundlegende Problem sexistischer Gewalt in der Gesamtgesellschaft wird leider in der öffentlichen Berichterstattung und durch bestimmte politische Akteure lediglich auf bestimmte männliche Personengruppen zurückgeführt, meist unterkomplex verkürzt auf kulturelle, religiöse oder ethnische Hintergründe, ohne dabei die eigentliche Problematik zu erfassen. Die Fortbildung liefert hierzu das nötige Basiswissen, um eine sachlich differenzierte und wertschätzende Kommunikation zu ermöglichen.
Entlang folgender Orientierungsfragen wird eine grundlegende Einführung in die Thematik ermöglicht:
- Was ist Gewalt?
- Warum ist Gewalt oft männlich?
- Was sind die Strukturen von Gewalt?
- Welche Handlungsalternativen gibt es?
- Was haben Religion und Kultur mit dem Thema Gewalt zu tun?
Modul 5: Medien und Islam, zum Beispiel soziale Medien und ihr Einfluss auf Sozialisation und Identität von jungen Menschen
Die Sozialisation von jungen Menschen ist in den letzten Jahren mehr und mehr auch zu einer Mediensozialisation geworden. Insbesondere das Aufkommen und die Verbreitung der sozialen Medien und die Allgegenwart des Internets über die Verbreitung von Smartphones haben hierzu erheblich beigetragen. Wie kann in Anbetracht dieser massiven und grundlegenden Herausforderungen eine gelingende Sozialisation sowie Identitätskonstruktion von jungen Menschen unterstützt werden? Insbesondere junge Menschen, die migrantisch gelesen werden, sind hiervon betroffen, da sie zusätzlich als Minderheit die Herausforderungen durch die Fremdzuschreibung zu bewältigen haben. Die Fortbildung widmet sich den grundlegenden Herausforderungen durch diese Fremd- und Selbstzuschreibung sowie der Identitätskonstruktion vor dem Hintergrund der Sozialisation durch (soziale) Medien.
Entlang folgender Orientierungsfragen wird eine grundlegende Einführung in die Thematik ermöglicht:
- Was ist Sozialisation?
- Was bedeutet Mediensozialisation?
- Was haben Medien und Identität miteinander zu tun?
- Welche Bedeutung hat das Thema Religion in den Medien?
- Wie kann eine Identitätskonstruktion mit Medien gelingen?